11. Die Pfinzkorrektion

  • 11_Die Pfinzkorrektion

Schon im Jahr 1914 entstand ein größerer Plan zur Korrektion der Pfinz. Durch den Ersten Weltkrieg und die finanzielle Not der 1920er Jahre musste die Realisierung noch warten, aber letztlich zeigte das Hochwasser 1931 den Handlungsbedarf.
Am 16. November 1934 fand der Spatenstich zur Pfinz-Saalbach-Korrektion statt, für die der Reichsarbeitsdienst eingesetzt wurde. Geplant waren die Tieferlegung und Begradigung sowie der Bau eines Entlastungskanals. Bis 1940 hatte man den Kanal von Hagsfeld bis an den Ortsrand zum heutigen Hühnerlochwehr fertiggestellt. Für den Weiterbau waren jedoch nicht mehr genügend Arbeitskräfte verfügbar, so dass erst zwischen 1948 und 1950 der neue Verlauf durch das Dorf angelegt werden konnte. Die alte Hühnerlochschleuse wurde trockengelegt und der alte Floßgraben zum neuen Flussbett verbreitert. Den letzten Abschnitt Richtung Berghausen vollendete man 1957/58.
Durch den Graben und die hohen Sandsteinmauern war seither die Hochwassergefahr gebannt, mit ihm aber auch ein Stück des alten Dorfcharakters verschwunden. (Das Foto unten zeigt die Korrektur auf Höhe der Oberausstraße.)
Seit Jahrhunderten waren die Geschicke des Dorfes eng mit der Pfinz verbunden. Zum einen lieferte sie das benötigte Wasser für den Betrieb der Mühlen, zum Bewässern der Wiesen und zum Tränken der Tiere, zum anderen aber brachte sie auch durch die immer wieder auftretenden Hochwasser Zerstörungen über die Gemeinde. Bereits im 18. Jahrhundert hatte man über mehrere Projekte zur Eindämmung des Flusses nachgedacht, letztlich jedoch veränderte man erst 200 Jahre später durch eine einschneidende Korrektion das Erscheinungsbild Grötzingens. 

Zu den Kompaktinformationen

Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz